Veranstaltung: | Landesmitgliederversammlung 2019.2 |
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Tagesordnungspunkt: | 5. Anträge |
Antragsteller*in: | Landesvorstand der GRÜNEN JUGEND Schleswig-Holstein (dort beschlossen am: 16.09.2019) |
Status: | Angenommen |
Eingereicht: | 21.09.2019, 11:03 |
L1: Leitantrag: Letzter Ausweg - Welt Retten
Antragstext
2019: Das Polareis und die Permafrostböden schmelzen, der Meeresspiegel steigt.
Ein Hitzesommer jagt den nächsten. Überschwemmungen und nie da gewesene
Hurricanes auf der einen Seite, Dürren auf der anderen. Das Ausmaß des
menschengemachten Klimawandels zeigt seine ersten Wirkungen. Für uns ist klar:
Wenn wir die Zivilisation, ein humanes und gutes Leben auf unserem Planeten
wahren wollen, müssen wir das Klima schützen und eine sofortige Wende in der
globalen Klimapolitik hinlegen. Es ist eindeutig! Letzter Ausweg: Welt retten.
CO2 endlich ordnungspolitisch besteuern
Damit wir eine globale Wende hinlegen können, muss sich unsere Weltwirtschaft
grundlegend ändern. Das Wachstumsprinzip hat uns immer weiter in die Krise
gestürzt. Dies müssen wir überwinden. Auch müssen Treibhausgase einen Preis
erhalten, der ihren tatsächlichen Schaden abbildet. Das gute daran ist: Im
Gegensatz zur eigentlichen Annahme entlastet eine CO2-Steuer in Verknüpfung mit
einer Umlage, finanziell schlechter aufgestellte Menschen mehr als sie zu
belasten. Wir fordern:
Die unmittelbare Einführung einer CO2 Steuer in Höhe von 120 Euro je Tonne
CO2-Äquivalent und eine rasche Erhöhung bis zum Jahre 2030 auf 180 Euro je
Tonne
Einführung einer Umlage in Höhe der Einkünfte durch die CO2 Steuer
Breite Etablierung von Postwachstumsforschung an deutschen Universitäten
Wendeprojekte nicht vernachlässigen
Wir wissen aber auch: Eine Steuer und eine reine ökonomische Anpassung alleine
wird das Klima nicht retten. Wir dürfen die Energie-, Wärme-, Verkehrs- und
Agrarwenden nicht vernachlässigen.
Wir setzen uns nach wie vor für einen massiven Ausbau des ÖPNV und ein Auslaufen
von Diesel und Benzin bis 2030 ein. Schüler*innen, Auszubildende, Studierende,
Rentner*innen und alle weiteren müssen ganz Schleswig-Holstein klimafreundlich
erreichen können und dafür einen angemessen geringen Preis zahlen. Dazu müssen
grundsätzliche Qualitätsverbesserungen vorgenommen werden. Wir wollen, dass die
Prioritäten, die in den letzten Jahrzehnten auf dem MIV lagen, jetzt endlich
auch auf der Schiene, bei den Bussen und beim Fahrrad ankommen.
Ausstieg aus Diesel und Benzin bis 2025
Investitionspaket Bus, Bahn und Fahrrad anstelle jeglicher
Neubauinvestitionen in Straßen
Langstreckenvelorouten durch Schleswig-Holstein
landesweite Einführung eines 365-Euro Ticket
Auch die Agrarwende muss grundsätzlich weiterverfolgt werden. Dies ist gerade in
einem so agrarisch geprägten Land wie Schleswig-Holstein wichtig. Die
quälerische und klimapolitisch unsinnige Massentierhaltung muss endlich verboten
werden und ein übermäßiger Einsatz von Antibiotika muss sofort gestoppt werden.
Wir wollen eine Anpassung der europäischen Subventionspolitik, die qualitative
Produkte fördert und die industrielle Tierhaltung fallen lässt.
Sofortiges Verbot von quälerischer Massentierhaltung mit einer starken
Verbesserung der unangekündigten und unabhängigen Kontrollen
Überarbeitung der GAP
Landes- wie bundesweiter Ankauf und Renaturierung von landwirtschaftlich
genutzten Moorflächen
Bundesweite Reduzierung der Nutztierbestände
Essentiell für die Bekämpfung des Klimawandels ist die Energiewende. Doch gerade
die stockt derzeit. Wir wollen, dass unsere Ausbauziele für Wind und Sonne
endlich auch den tatsächlich erreichten Fakten entspricht.
Sofortiges Ende des Ausbaumoratoriums
Invesitionsoffensive Erneuerbare
Landesweites Solarkataster
Verringerung der Mindestabstände zu Wohnhäusern bei Windkraftanlagen
300% Windkraft in Schleswig-Holstein bis zum Ende der Legislatur
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